Einführung Katalog: „unterwegs“

Autorin: Dr. Sabine Weicherding, Kunsthistorikerin

 

Die Dortmunder Künstlerin Susanne Beringer ist eine Grenzgängerin - zwischen verschiedenen Medien, verschiedenen Sujets und verschiedenen Realitäten. Ihr Leben ist eine Reise zu Menschen und Ländern. Die bei diesen Begegnungen gesammelten Eindrücke verfestigen sich als innere Weggefährten, die sich in unterschiedlicher Weise im Werk manifestieren.

Beringers Landschaftsbilder sind auf ein Minimum reduzierte Konstrukte, umgeben von einem atmosphärischen Fluidum.

Sie bilden keine konkreten Orte ab, sondern spiegeln die feinen Nuancen einer Landschaft wider, ihr Licht, ihren Duft…

Es ist diese synästhetische Essenz des Erlebten und Gesehenen, der Beringer Gestalt verleiht, während sich Personen oder Gebäude allenfalls als schemenhafte Andeutungen wiederfinden.

Die Künstlerin ist nur ihrer inneren, emotionalen Realität verpflichtet, losgelöst von der dinglichen Oberfläche der sichtbaren Wirklichkeit. Beringers Landschaftsbilder sind Stimmungsträger an der Grenze von Abstraktion und Gegenständlichkeit, die diffus und geheimnisvoll bleiben wollen.

Doch keinesfalls sind es Zufallskonstrukte, sondern das Ergebnis eines gezielten Widerspiels von Leere und Fülle, von Dynamik und Statik, und nicht zuletzt vom Spiel der Farben, warm und kalt, hell und dunkel.

 

Die Begegnung mit Menschen, deren Lebensgeschichten, Schicksale und Kulturen ist ein weiterer Fundus für Susanne Beringer.

Mit feinem Gespür für Eigenheiten und Details erforscht sie verborgene Facetten jenseits der oberflächlichen Schönheit einer Person. Sie erfasst das Spezifische in ihrem Gegenüber, an Erscheinung, Blick und Pose, und setzt dies mitunter überlebensgroß in Szene.

So gelingt es Susanne Beringer in ihrer Porträtmalerei, auf subtile Art und Weise innere Realitäten sichtbar werden zu lassen: Momente der Isolation oder Offenheit, der Freude oder Ernsthaftigkeit…

 

Auch der Urbanität ihrer Heimatstadt Dortmund hat die Künstlerin eine Serie von Arbeiten gewidmet, in der sie aktuelle Wandlungsprozesse auf mitunter hintersinnige Art und Weise thematisiert.

 

Dr. Sabine Weicherding, Dortmund 2017

Auszug aus dem Vortrag für die Künstlerinnen Marika Bergmann, Susanne Beringer und Ulla Kallert

anlässlich der Vernissage in der Galerie der Stadthalle Kamen

Ausstellungstitel: „enthüllen“ (08.07.2021 – 05.08.2021)

Autorin: Anke Schmich, Kunsthistorikerin

 

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In der aktuellen Ausstellung zeigen die drei Künstlerinnen Marika Bergmann, Susanne Beringer und Ulla Kallert unter dem Titel „enthüllen“ Malerei, Zeichnungen, Collagen, Fotografien und Plastiken an drei verschiedenen Ausstellungsorten, nämlich sowohl in der Stadthalle, als auch im Haus der Stadtgeschichte und in der Sparkasse Kamen, wobei jede Künstlerin an allen Orten mit ihren Werken vertreten ist.

Ihre künstlerischen Arbeiten sind durchweg feministisch inspiriert – nicht erst seitdem die Genderdebatte in letzter Zeit wieder an Fahrt aufgenommen hat. Feminismuskritiker proklamierten früher wie heute gerne „gute Kunst habe kein Geschlecht“ – dennoch unterliegt jede Kunst zweifellos althergebrachten gesellschaftlichen Mechanismen und befindet sich daher in einem Spannungsfeld sozialer Realitäten, die durch Traditionen und genderspezifische Divergenzen Frauen in ihrem Wirken auf verschiedensten Ebenen noch immer benachteiligen.

Daher konzentrieren die Künstlerinnen ihr Tun auf das Sichtbarmachen des Verhältnisses von individuellem Selbstverständnis und gesellschaftlicher Prägung, wobei beide Faktoren einem stetigen Wandel unterliegen.

(…)

Susanne Beringer, die ihr Studium in Malerei und Grafik in Bochum mit dem Diplom abgeschlossen hat, Mitglied im BBK und auch Kunsttherapeutin ist, generiert in ihrer Malerei ausdrucksstarke Frauenporträts mit expressivem Pinselstrich. In ihren Grafit-Zeichnungen kann die Künstlerin ihre Meisterschülerschaft bei Piotr Sonnewend nicht verbergen. Wie Piotr Sonnewend verfügt auch Susanne Beringer über ein außergewöhnliches grafisches Knowhow, was sich in der besonderen Ausdruckskraft ihrer Zeichnungen widerspiegelt.

In den eindrucksvollen Grafitzeichnungen agiert die Linie als Hauptakteur, wenn zum Beispiel Porträts hochbetagter Frauen aus der Serie „Blickkontakte“ jede einzelne Falte im Gesicht ungeschönt wiedergeben und ihnen so eine ganz besondere Ausdruckskraft verleihen. Hier wird echtes Leben sichtbar!

Mit sicherem Duktus setzt die Künstlerin mal hochsensible, dann wieder spontan wilde Schraffuren auf die Blätter.

Das weibliche Antlitz, egal welchen Alters, macht sie hierbei ebenso zu ihrem Sujet wie gefühlvolle Akte, die den weiblichen Körper ästhetisch ansprechend präsentieren. Durch die oft gewählte Ansicht auf die Rückenpartie, wird eine gewisse Diskretion gewahrt.

Liegende weibliche Akte in Rückenansicht zeugen in Grafitgrau, aber auch in zarten Pastelltönen von der Ästhetik weiblicher Körper, ebenso wie stehende oder hockende Akte. Immer bleibt der Blick des Betrachters diskret, die Künstlerin lässt ihn nie zum Voyeur werden. Die Linien in den „Kratzbildern“ auf Plexiglas wurden mit einem Cuttermesser eingezeichnet und anschließend mit Ölfarben bearbeitet. Auch hier generiert die Schraffur die Plastizität des weiblichen Körpers.

Trotz der robusten Methode wirken die Körper weich und anmutig, vermitteln einen Moment der Stille – „Silent Moment“ heißt dann auch das Abbild eines in hockender Pose verweilenden weiblichen Aktes in Rückenansicht.

Darüber hinaus präsentiert die Künstlerin Bienenwachsobjekte, die den weiblichen Körper fragmentarisch in Szene setzen.

Diese Bienenwachsobjekte können im Museum besichtigt werden. Hier, in der Stadthalle, wären sie bei wärmeren Temperaturen wohl dahingeschmolzen…

Die Herstellung dieser Wachsobjekte betreibt die Künstlerin seit 2019. Der Prozess ist äußerst spannend und findet direkt im Bienenvolk statt. Dabei versucht Susanne Beringer die Arbeit des Bienenvolkes behutsam zu dirigieren – natürlich mit Rücksichtnahme auf Tempo, Bauplan und Rhythmus der Bienen, wie sie uns versichert. So werden geduldig natürliche Vorgänge genutzt, die aber durch vorsichtige Einflussnahme formalen Veränderungen unterworfen werden, die das künstlerische Endprodukt in einem Prozess gegenseitigen Agierens von Mensch und Tier hervorbringen.

Die weiblichen Formen, teils fragmentarisch ausgebildet und von Wabenstrukturen besiedelt, erinnern an engelsgleiche Gebilde oder Königinnen. Der symbolische Bezug zu den Bienenköniginnen ist offensichtlich, die sitzenden Posen erinnern bisweilen sogar an die Statuen ägyptischer Göttinnen.

Die Intention Susanne Beringers liegt hier in der „Sensibilisierung des Betrachters für unseren Umgang mit Natur und Umwelt, in einer Wertschätzung natürlicher Vorgänge und in der „Demaskierung unserer (selbst-)zerstörerischen Lebensweise“, wie es die Künstlerin selbst formuliert.

In den malerischen Porträtarbeiten Susanne Beringers werden innere Gefühlswelten unterschiedlichster Frauencharaktere sichtbar, die sich auch in ihrem äußeren Erscheinungsbild widerspiegeln, oder zumindest erahnen lassen.

In einem expressiv gemalten Porträt erkennen wir z.B. Frida Kahlo wieder und das Porträt Rosa Luxemburgs, der Mitbegründerin der kommunistischen Partei Deutschlands, die zusammen mit Karl Liebknecht ermordet wurde, malt die Künstlerin mit Ölfarben auf eine große Landkarte, die Europa in den Grenzen von 1918 – 1945 zeigt.

Eine aktuellere politische Landkarte Europas und des angrenzenden afrikanischen Mittelmeerraumes zeigt, ebenfalls in Öl gemalt, das Konterfei einer geflüchteten Frau mit Kopftuch. Die Flüchtlingsproblematik im Mittelmeerraum wird so ganz offensichtlich thematisiert. Die Dargestellte namens Awa kennt Susanne Beringer übrigens aus ihrer Arbeit im Projekt „angekommen“, wo sie Kunst unterrichtete. Diese Frau war drei Jahre zu Fuß alleine auf der Flucht, bevor sie schwer traumatisiert Deutschland erreichte. [Vier kleinere Porträts mit Kugelschreiber und Grafit finden sich von Awa auch in der Sparkasse…]

Dies lässt ihr offener Blick allerdings nicht ad hoc vermuten. Awa schaut uns hoffnungsvoll entgegen, in Erwartung einer besseren Zukunft.

Die thematischen Landkarten stellen als Hintergrund der Frauenporträts jeweils den historischen, politischen, kulturellen oder gesamtgesellschaftlichen Bezug zur dargestellten Persönlichkeit her – und eröffnen so mit fragmentarischen Informationen aus den kartographischen Werken wertvolle Informationen für den Rezipienten und schenken ihm so eine neue Betrachtungsperspektive, die über den ersten Eindruck hinausweist.

Biografien, Schicksale wie Flucht und Verfolgung oder fremde Kulturen werden so gedanklich greifbarer und die dargestellten Personen nicht nur oberflächlich oder auf einer rein intuitiven Ebene erfahrbar.

(…)

Was allen Künstlerinnen dieser Ausstellung gemeinsam ist, ist die Fähigkeit, in ihren Frauenporträts den psychologischen Moment einzufangen und somit ihr Innerstes zu offenbaren, zu „enthüllen“.

Die Werke der hier vertretenen Künstlerinnen, die in ihren unterschiedlichsten Ausführungen von Selbstsicherheit und gereifter weiblicher Identität zeugen,enthüllen das weibliche Bewusstsein im „Früher“ und im „Jetzt“ ebenso wie innere Befindlichkeiten im „Hier“ und im „Anderswo“.

Die berühmte Performance-Künstlerin Valie Export hat einmal gesagt: „Es war nie schick, Feministin zu sein, aber es ist immer noch notwendig.“ Leider muss man ihr da wohl Recht geben.

In diesem Sinne gibt es noch viel zu überdenken und in unserer Gesellschaft zu verändern.

Die drei Künstlerinnen dieser Ausstellung leisten hier einen wertvollen Beitrag und liefern uns sowohl spannende Denkansätze als auch zum Teil wirklich bezaubernde sowie anregende ästhetische Reflektionsmöglichkeiten.

 

© Anke Schmich, Kunsthistorikerin, Stadthalle Kamen 8.Juli 2021

Einführungsrede anlässlich der Vernissage in der IHK, Lippstadt

Ausstellungstitel: „energei im raum“

Autorin: Dr. Bärbel Jäger, Kunsthistorikerin, 2012

 

Liebe Susanne, sehr geehrte Damen und Herren!

Zu der heute eröffneten Ausstellung ‚Energie im Raum’ begrüße ich Sie herzlich!

In den Räumen werden Sie etwa 28 Arbeiten Susanne Beringers aus den zurückliegenden drei Jahren betrachten können.

Darunter sind Portraits, Aktdarstellungen, Blumenstücke, Landschaften.

Zum besseren Verständnis der künstlerischen Herangehensweise und bewußteren Schauen, einführende Worte vorab.

 

ZUNÄCHST BIOGRAPHISCHE ECKDATEN:

Geboren 1965 in Soest ist Susanne Beringer nach Schule und Studium als Sozialarbeiterin in Dortmund tätig. Hier nutzt sie,

bereits in der Kindheit entwickelten Freude am kreativen Gestalten für die Arbeit mit Jugendlichen aus problematischen

sozialen Verhältnissen. Sie betreut Projekte, in denen z.T. traumatisierte Heranwachsende künstlerisch angeleitet werden. Durch diese bislang unbekannte, kreative Ausdrucksform erfahren die so früh Gescheiterten, Selbstbewußtsein und Wertschätzung. Während dieser langjährigen Tätigkeit schult Beringer die sensible Wahrnehmung für ihr Gegenüber, lernt, wie sie es formuliert “hinter dieFassade zu schauen“.

Dieses Vermögen, entwickelt sich schließlich zu einem wesentlichen Aspekt des eigenen künstlerischen Schaffens.

2006 wendet sich Beringer gänzlich dieser starken Neigung zu, beginnt in Bochum ein Studium der Malerei und Graphik.

2010 wird sie in die Meisterklasse Prof. Sonnewends aufgenommen, der ihr wichtige Impulse zur Wahrnehmung der unmittelbar umgebenden Welt, vermittelt. 2011 beendet sie ihre künstlerische Ausbildung mit dem Diplom.

 

ZU DEN WERKGRUPPEN:

Wir entdecken in dieser Ausstellung Arbeiten, die noch deutlich der realistischen Erscheinung von Mensch, Natur und Landschaft geschuldet sind: großformatige Blätter in Graphittechnik mit nahsichtigen Bildnissen, die nuanciert modelliert sind. Häufig sind es Kinderbildnisse, deren seelischer Gehalt uns unmittelbarerfasst und damit Beringers Anspruch, dass ihre Kunst „berühren“ soll, entspricht. Klassisch anmutende Aktdarstellungen in Mischtechnik verraten ihre akademische konservative Ausbildung. Sie beherrscht eben das Repertoire künstlerischer Techniken, dass es ihr zunehmend ermöglicht, mit den erlernten, handwerklichen Arbeitsweisen frei zu experimentieren.Duftige, leuchtend – farbige Blumenstücke, die mit fließender Pinselschrift in Aquarell auf das Blatt gesetzt sind, schließlich Landschaften z.B. das Bild „Welle“, in Komposition und Kolorit (Farbgebung) noch der natürlichen Vorlage verpflichtet.

Im Laufe ihrer künstlerischen Entwicklung zeichnet sich in der malerischen Auffassung Susanne Beringers eine Tendenz weg von der konkreten hin zur abstrakten Motivgestaltung ab. Als Betrachter spüren wir zunehmend um was es ihr im Wesentlichen geht. Auch in Titel dieser Ausstellung drückt es sich prägnant aus: Energie, Energie im Raum, Energie im Bildraum!

Die Malerin löst sich peu à peu von einer akademischen Staffelung des Bildgrundes, bearbeitet ihn großzügig mit starkfarbigen Flächen, impulsiv aufgetragenen linearen Zügen, legt Farbschichten übereinander, hinterlässt vielfach auf der Oberfläche Kratz- oder Reißspuren. Mit griffbereiten Utensilien wie grobe Holzspäne, Spachtel, Rasierklingen, Cutter, Scherben verleiht sie dem Bild Tiefe, stillt so auch die eigene Neugier: wie verändert sich das Bildgefüge, die Struktur, wenn Farbschichten partiell freigelegt werden. Beringer verspürt den Wunsch, auf diese Weise „Dinge sichtbar zu machen“, ihnen „auf den Grund zu gehen“, ungeachtet des damit verbundenen Risikos, die kompositorische Balance zu zerstören. Und so bezeichnet sie diese Oberflächenverletzungen als Informations – und Erkundungslinien. Energie als Thema sichtbar zu machen, durch ungestümes dynamisches Lineament und expressive Farbräusche, versteht Susanne Beringers Energie ebenso als kraftvolles, physisches Agieren vor der Staffelei.

Obwohl sie sich von der konkreten Wiedergabe entfernt, bleibt sie ihrem zentralen Sujet treu: Natur in Gestalt von, aufs Assoziative reduzierten Landschaften oder Kreaturen, die sie im Skizzenhaften belässt( -> betrifft Zyklus abstrahierter Vogelwesen)

Als „Naturmensch“ bezeichnet sich Beringer daher, interessiert an allen botanischen, geo- und zoologischen (Ausdrucks-) Daseinsformen: so etwa ein verendeter Vogel im heimischen Garten, von dessen Verwesungsstadien sie trotz familiärer Irritation Skizzen anfertigt.

Ähnlich vielen Künstlern des abstrakten Expressionismus, einer Stilrichtung, die sich Ende der vierziger Jahre des 20. Jahrhunderts

entwickelte, appelliert auch Beringer an das assoziative Potential des Betrachters, wenn sie durch kompositorische Gegensätze wie Hell-Dunkel-Partien, gleichmäßig-ruhige Linien mit Eruptiven, scharf -konturierte Flächen mit sanft fließenden kombiniert.

Die Querformate erfahren auf diese Weise eine atmosphärische Spannung einen Rhythmus von Ruhe und Dynamik / Bewegung.

Dies alles geschieht, laut Beringer, spontan, intuitiv. Die Komposition entwickelt sich während der Arbeit daran, wird immer prüfend betrachtet. Gleichwohl gibt es ein Konzept im Kopf – möglicherweise eine frischeInspiration, mitgebracht von einer Reise, wie jüngst die blühenden Rapsfelder Sachsens auf dem Weg nach Dresden. Wir sehen sie abstrahiert in zwei kleinformatigen Arbeiten umgesetzt.

 

VERSUCH EINER EINORDNUNG

Susanne Beringer gibt sich ihrer Malerei ganz hin, beschreibt den Arbeitsprozess als Art Extase, die sie Zeit und Raum vergessen lässt. Diesen Entstehungsakt bezeichneten die französischen Surrealisten mit<< Ecriture automatique >> (wörtlich :automatisches Schreiben), auf die darstellende Kunst bezogen, meint es, das nicht ästhetisch gesteuerte, nahezu traumhafte und spontane Agieren vor der Leinwand, dem Zeichenblock, dem Blatt. Gleichzeitig erinnern ihre Bilder, mit den sich überlagernden, aneinander-grenzenden, z.T. unregelmäßigen Farbflächen, - wirbel an Werke des Tachismus, der „Fleckenmalerei“, bei der Künstler spontane

Empfindungen, ohne rationale Kontrolle durch den Auftrag von Farbflecken auf der Leinwand darstellten.

Beringers abstrakte „Landschaften“, die sich in Linien, Schraffuren, Farbbändern horizontal, vertikal auflösen, muten ähnlich kraftvoll auf den Bildgrund geworfen an.

Während die Technik der Farbschichtung auf Anselm Kiefers Monumentalformaten mit dick aufgetragenem Natur- und Farbmaterial verweist, lässt die nuancierte „stimmungsvolle“ Koloristik verschiedener „Naturstücke“ an William Turner denken.

Beiden großen Meistern gilt Susanne Beringers Bewunderung. Zum Abschluss möchte ich Sie nun mit einem Zitat des amerikanischen Künstlers Mark Rothko in diese Ausstellung entlassen, die Sie sich mit eigener Energie beim Treppensteigen erfahren können. Zitat :„Kunst ist (…) eine abenteuerliche Reise in eine unbekannte Welt, die nur von denjenigen erforscht werden kann, die bereit sind die Risiken auf sich zu nehmen.“

Ich hoffe auf Ihre Risikobereitschaft und wünsche Ihnen eine abenteuerliche Reise in Susanne Beringers Bildwelt.

Viel Freude dabei und vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit!

Ein Hinweis zum Schluß: Diese Kunst kann man kaufen!

Vielen Dank!

 

© Dr. Bärbel Jäger, Kunsthistorikerin, IHK Lippstadt 2012